Energiemonitoringbericht 2015 vorgestellt

"Wir sind auf Kurs"

Im Rahmen einer Pressekonferenz wurden am 13.05.2016 die Ergebnisse des Energiemonitoring-Berichtes 2015 vorgestellt. Der Energiebedarf sinkt, der Anteil der erneuerbarer Energien steigt, so lautet die positive Bilanz. „Obwohl die Rahmenbedingungen durch den niedrigen Ölpreis und durch den geringen Einspeisetarif von Ökostrom äußerst schwierig sind, haben wir in Tirol die Trendumkehr geschafft. Wir sind auf einem guten Weg, bis 2050 die Energieautonomie zu erreichen“, erläutert Energiereferent LH-Stv. ÖR Josef Geisler die Ergebnisse. Gegenüber 2005 ist der Endenergiebedarf in Tirol um 4,8 % gesunken. Gleichzeitig hat der Anteil erneuerbarer Energien gemäß EU-Richtlinie um neun Prozentpunkte zugenommen und liegt nun bei rund 41 %.

Strom spielt entscheidende Rolle

Bis 2050 will Tirol den Energieverbrauch um 50 Prozent senken und fossile Energieträger nahezu vollständig durch erneuerbare Energie aus heimischer Produktion ersetzen. Strom wird in Zukunft eine zunehmend wichtigere Rolle spielen – vor allem im Bereich Mobilität. „Elektromobilität wird zunehmend attraktiv. Elektro- und Wasserstoffautos sind unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Deshalb müssen wir uns auf den Ausbau der benötigten Infrastruktur fokussieren“, betont LH-Stv. Josef Geisler. „In der Raumwärme wird der Strom neben der Umweltwärme in Form von Wärmepumpen ebenfalls eine zentrale Rolle spielen. Mit Strom kann man eben alles machen und das in sehr effizienter Weise“, bestätigt der Energiebeauftragte Oblasser.

Herausforderungen Wasserkraft und Verkehr

Die Energiewende schaffen wir nur, wenn wir weiterhin in den Ausbau der Sonnenenergie und Umweltwärme, vor allem aber der Wasserkraft investieren“, betont Geisler. Ohne neue Großkraftwerke sei dies nicht möglich.

Geisler erklärt zudem: „Die Umbildung des Mobilitätssystem wird noch eine besondere Herausforderung. Der Anteil der Mobilität am Endenergieeinsatz liegt derzeit bei über 40 %. Bis zum Jahr 2050 muss der Verkehr mit einem Drittel der heute aufgewendeten Energie auskommen, was durch der Verkehrsverlagerung und Effizienzsteigerungen mittles alternativer Antriebstechnologien erreicht werden muss.“ Der Energiebeauftragte des Landes DI Stephan Oblasserergänzt dazu: „Im Mobilitätsbereich ersetzt Strom aus Wasserkraft und Sonne fossile Treibstoffe, vorzugsweise direkt oder über den Weg eines synthetischen Kraftstoffes wie z.B. Wasserstoff.“

Energiebedarf senken, Effizienz steigern

 „Erfolge bei der Reduktion des Energiebedarfs konnten in allen Sektoren erzielt werden – wenngleich in unterschiedlicher Ausprägung“, präsentiert DI Rupert Ebenbichler, Geschäftsführer der Wasser Tirol, einige Detailergebnisse des Berichts. Seit 2005 ist der Endenergiebedarf der privaten Haushalte um acht Prozent gesunken. Um elf Prozent seit 2005 zurückgegangen ist der Endenergiebedarf der produzierenden Wirtschaft. Erste Erfolge gibt es auch beim Verkehr. Im Zehnjahresvergleich konnten vier Prozent Energie eingespart werden.

„Ziel ist es, bis 2050 im Gebäudesektor die Hälfte des derzeitigen Energiebedarfs einzusparen. Im Bereich Gewerbe und Industrie wollen wir den Energiebedarf auf dem jetzigen Niveau halten und so auch Wirtschaftswachstum ermöglichen“, erklärt Oblasser.

Zielerreichung ist kein Selbstläufer

Aus der Gesamtzusammenschau wird klar, dass es für die Erreichung der Tiroler Ziele in der Energiepolitik kein einfaches Rezept gibt. „Nur durch den konsequenten Umbau und Vernetzung der Bereiche Strom, Wärme und Mobilität und intelligenter Einbindung aller hei­mischer Ressourcen in einem sinnvollen Mix kann die Zielerreichung gelingen“, so Geisler.

Informationen und Links

Energiestrategie des Landes Tirol und Energiemonitoringbericht

Medienberichte

Die Richtung stimmt (Land Tirol, 13.05.2016)

 Energiebedarf sinkt (Tiroler Tageszeitung, 14.05.2016)

 Der Energiebedarf in Tirol sinkt seit 2005 (Bezirksblatt, 18.5.2016)

 

LHStv. Josef Geisler freut sich über die Ergebnisse des Monitoringberichts

Landesenergiebeauftragter DI Stephan Oblasser sieht eine entscheidende Rolle im Strom

GF DI Rupert Ebenbichler erklärt die Entwicklung der erneuerbaren Energieträger

DI Rupert Ebenbichler, LHStv. Josef Geisler und Energiebeauftragter DI Stephan Oblasser