Zillertaler Verbundleitung: Erste Bewährungsprobe bestanden

Wassernot zu Weihnachten in Ried im Zillertal

Obwohl die 2015 neu errichtete Verbundleitung zwischen den drei Gemeinden des Wasserverbands Aschau-Kaltenbach-Ried im vorderen Zillertal noch nicht einmal fertiggestellt ist, hat sie bereits ihre erste Bewäh­rungs­probe bestanden. Aufgrund von zwei großen, jedoch nicht unmittelbar erkennbaren Wasseraustritten bei Hausanschlüssen sank der Wasserstand im Hochbe­häl­ter der Gemeinde Ried i. Z. in den Weihnachtsfeiertagen dramatisch ab und der Wasser­bedarf der Gemeinde konnte durch die eigenen Quellen nicht mehr gedeckt werden.

Notversorgung zwischen den Gemeinden über neue Verbundleitung

Da kam der Umstand gerade recht, dass die Verbundleitung zwischen den drei Gemeinden des Wasser­ver­bands kurz vor den Weihnachtsfeiertagen zusammengeschlossen und ein erster Probebetrieb absol­viert werden konnte. Nach einer kurzen, unbürokratischen Abstimmung der drei Bürgermeister und ihrer Wassermeister wurde die Verbundleitung in Betrieb genommen und so die Gemeinde Ried innerhalb kürzester Zeit mit Wasser aus den Gemeinden Kaltenbach und Aschau versorgt. Damit konnte rasch und ohne größere Probleme die Zeit bis zum Auffinden und Schließen der Lecks überbrückt werden.

Ortsaugenschein der unterirdischen Anlagen

Anlässlich eines Ortsaugenscheins präsentierten die drei Bürgermeister und der Projektentwickler stolz die sonst für die Bürger kaum sichtbaren, unterirdischen Anlagen, mit denen dieser Notfall behoben werden konnte, ohne die Wasserversorgung der Haushalte und Betriebe zu beeinträchtigen.

Bgm. Hansjörg Jäger von der Gemeinde Ried i. Z.: "Für uns hat sich gezeigt, dass sich der Wasserverbund als Investition in die Zu­kunft bereits heute bezahlt gemacht hat. Ein Wasserausfall in den Weihnachtsfeiertagen und bei vollen Hotels wäre sowohl für unsere Gemeindebürger als auch für den Tourismus ein großer Schaden gewe­sen."

Bgm. Klaus Gasteiger, aus dessen Gemeinde Kaltenbach der Großteil des Wassers für Ried zur Verfügung gestellt wur­de, ergänzt: "Wir wissen sehr gut, was ein solcher Notfall für eine Gemeinde bedeutet. Die Gemeinde Ried i. Z. hat uns, als wir vor 18 Jahren in einer ähnlichen Situation waren, über ihr Netz mitversorgt und uns über eine schwierige Zeit gebracht. Wir sind daher froh, dass wir durch den Wasserverbund in der Lage waren, unseren Nachbarn ebenfalls zu helfen."

Der Obmann des Wasserverbandes Bgm. Andreas Egger von der Gemeinde Aschau i. Z.: "Dieser Vorfall hat gezeigt, dass jede Ge­meinde, wenn sie auch grundsätzlich über ausreichend Wasser verfügt, sehr schnell in eine Notsitua­tion kommen kann. Ein vergleichbares Ereignis kann uns alle jederzeit treffen und dann ist es gut, auf ein Rück­grat wie den Wasserverbund zurückgreifen zu können."

Projektentwickler DI Rupert Ebenbichler von der Wasser Tirol: "Auch wenn man sich nie einen solchen Not­fall wünscht, war es auch ein Glück, dass der Wasserverbund unmittelbar nach dem Zusammen­schluss und dem ersten Probebetrieb bereits im Ernstfall helfen und Schaden vermeiden konnte."

Obmann Bgm. Andreas Egger abschließend: "Wir konnten in dieser Notsituation bereits helfen, obwohl der Wasserverbund noch nicht fertiggestellt ist. Es gilt nun umso mehr, im kommenden Jahr den noch verbleibenden Bauabschnitt zügig umzusetzen, um somit die volle Funk­tionsfähigkeit des Verbundes gewährleisten zu können."

Verbandsobmann Bgm. Egger öffnet den Zugang zum Schacht (Wasserverband, 2016)

Erster Probebetrieb vor Weihnachten 2015 (Wasser Tirol, 2015)

Die drei Bürgermeister und Projektentwickler DI Ebenbichler präsentieren die unterirdischen Anlagen (Wasserverband, 2016)