"Wasser marsch" im Vorderen Zillertal

"Wasser marsch" heißt es seit heute in den drei Zillertaler Gemeinden Aschau, Kaltenbach und Ried. Zur nachhaltigen Sicherung der Trinkwasserversorgung im vorderen Zillertal haben sich die drei Gemeinden 2015 zu einem Wasserverband zusammengeschlossen und gemeinsam ein Wasserverbundsystem errichtet. Nach eineinhalb Jahren Bauzeit werden nun die Kogelquellen vom Distelberg in das Verbundsystem im Tal eingeleitet.

"Mit diesem vorausschauenden Projekt sichern die derzeit drei Gemeinden des Wasserverbandes nicht nur die Wasserversorgung, sondern sorgen auch für künftige Entwicklungen oder Katastrophensituationen vor. Der Wasserverband ist ein Paradebeispiel für die sinnvolle Zusammenarbeit über die Gemeindegrenzen hinweg", gratuliert LHStv Josef Geisler. Wasser ist eine der wichtigsten Lebens- und Wirtschafsgrundlagen Tirols. Verbundsysteme wie jenes von Aschau, Kaltenbach und Ried sorgen für eine verlässliche Verfügbarkeit dieser wertvollen Ressource. "Ich hoffe, dass sich noch viele weitere Gemeinden dem Wasserverband anschließen werden", so Geisler.

Sicherstellung der zukünftigen Trinkwasserversorgung

"Jetzt, wo die Eingriffe in die Natur schon fast wieder verschwunden sind und nur mehr ein paar wenige oberirdische Anlagenteile sichtbar sind, ist es für einen Außenstehenden wohl nur schwer nachvollziehbar, wie umfangreich, komplex und teilweise auch nervenaufreibend die Arbeiten während der vergangenen beiden Jahren waren", berichtet der sichtlich zufriedene Obmann des Wasserverbandes, Bgm. Andreas Egger. Aber die Mühen haben sich gelohnt - können doch ab sofort im Bedarfsfall 13 Liter Wasser pro Sekunde von den Kogelquellen in das Verbundsystem eingeleitet und zu den drei Mietgliedsgemeinden des Wasserverbands transportiert werden.

Damit wurde ein wichtiger Schritt zur Absicherung der Wasserversorgung jeder einzelnen Verbandsgemeinde in Not- sowie Spitzenbedarfszeiten gemacht. Egger btont, dass "das nun errichtete Verbundsystem ein zusätzlich, zweites Standbein für die Wasserversorgung der Mitgliedsgemeinden ist, welche weiterhin für die eigenen Wasserversorgungsanlagen verantwortlich sind."

Um jederzeit einen genauen Überblick über den Wasserbezug sowie Bedarf zu haben, haben die drei Gemeinden in ihren gemeindeeigenen Wasserversorgungsanlagen innovative Datenmonitoringsysteme. Mit diesen können Lecks oder sonstige Störfälle schnell lokalisiert werden. Aber auch in den Gemeindeversorgungsnetzen selbst wurden Optimierungen durchgeführt. In Aschau wurde beispielweise am Distelberg ein 50 m³ fassender Hochbehälter inkl. Trinkwasserkraftwerk errichtet sowie die Pirchachquelle und die dazugehörige Quellsammelstube saniert.

Stufenweise Erweiterung des Wasserverbands möglich

Rupert Ebenbichler von der Wasser Tirol, welche für die Projektentwicklung verantwortlich zeichnet, erläutert das nun in Betrieb gegangenen Versorgungskonzept: "In einer Machbarkeitsstudie wurde untersucht, wie die Wasserversorgung im Vorderen Zilltertal zu Spitzenbedarfszeiten sowie in Notsituationen am besten gewährleistet werden kann. Hier hat sich in technischer als auch in wirtschaftlicher Hinsicht ein Wasserverbundsystem als langfristige Lösung herausgestellt. Es basiert auf einer Verbundleitung, welche modulartig errichtet werden kann und im Endausbau zwischen Aschau und Strass verlaufen soll."

Entlag dieser "Hauptschlagader" gibt es Einspeisepunkte, an welchen das Wasser aus Quellen in das Verbundsystem eingeleitet wird. Von Entanhmepunkten in der Verbundleitung wird das Wasser anschließend über Transportleitungen direkt in die Hochbehälter der jeweiligen Gemeinden geleitet und von dort in das bestehende Gemeindenetz eingespeist.

Das System wurde so konzipiert, dass eine Verbandserweiterung um weitere Gemeinden jederzeit möglich ist. Ebenbichler weist ergänzend darauf hin, dass auch die wichtige Frage der Mischungsfähigkeit verschiedenartiger Wässer der Region gelöst wurde und somit einer eventuellen Erweiterung des Verbundsystems bis in das hintere Zillertal sowieo in das Inntal nichts im Wege stehe.

Pressemeldungen

- Wasser marsch für drei Orte

Wasserverbund Aschau-Kaltenbach-Ried