Erfolgreiche Kraftwerksprojekte in Osttirol

Mehr Leistung nach Revitalisierung
In Assling stellte Erwin Lukasser seine im Frühjahr 2014 umgebaute Anlage am Kristeinbach vor. Ursprünglich diente das Kleinwasserkraftwerk der Deckung des Strombedarfs seines landwirtschaftlichen Betriebs. Als der Betrieb erweitert wurde, wurde 1989 auch das Kraftwerk neu gebaut. 25 Jahre später wurde die Anlage im Rahmen der Förderaktion des Landes neuerlich adaptiert. „Trotz einer höheren Pflichtwasserabgabe und der Errichtung einer Fischaufstiegshilfe, haben wir die Leistung des Kraftwerks um 20 % erhöht. Jetzt erzeugen wir so viel Strom, dass wir drei Viertel aller Haushalte in Assling versorgen könnten“, berichtet Lukasser.

Wichtiger Beitrag zur Erreichung der Energieziele
LHStv. Josef Geisler ist überzeugt, dass der Weg in die Energieautonomie nur über den Strom führt und freut sich, wenn die gesetzten Maßnahmen des Landes Früchte tragen. „Erwin Lukasser leistete einen kleinen, aber wichtigen Beitrag zur Erreichung der Energieziele des Landes“, würdigt LHStv Josef Geisler das umgesetzte Revitalisierungsprojekt. „In Osttirol gibt es 136 Kleinwasserkraftwerke, welche alle ein wichtiger Energielieferant sind, aber auch ein wichtiges Tiroler Kulturgut darstellen“, erklärt Geisler.

Kleinwasserkraftwerke naturverträglich ausbauen
Auch LHStv.in  Ingrid Felipe bekennt sich zur Revitalisierung von bestehenden Anlagen und erläutert: "Es ist unser Ziel die Kleinwasserkraftwerke möglichst zu erhalten und naturverträglich zu optimieren. Wir haben deshalb auch in der letztjährigen Novelle des Naturschutzgesetzes den Erhalt der Kleinwasserkraft berücksichtigt. Die Anlage von Erwin Lukasser zeigt, dass eine wasserwirtschaftliche Nutzung im Einklang von Ökonomie und Ökologie sehr wohl möglich ist.“

Optimierungsmaßnahmen notwendig um Einbußen zu verhindern
„Ohne Optimierungsmaßnahmen drohen im Zuge einer neuerlichen Bewilligung für die Kleinwasserkraftanlagen im Schnitt Einbußen von rund zehn Prozent. Anhand der bisherigen Ergebnisse hat sich gezeigt, dass die Energieerzeugung um durchschnittlich 30 Prozent erhöht werden kann, wenn entsprechende Maßnahmen umgesetzt werden“, erläutert DI Rupert Ebenbichler von der Wasser Tirol, die die Beratungsförderung für das Land durchführt.

Kraftwerk aus Gründerzeit in Schlaiten
Eines der ältesten Kraftwerke in Osttirol befindet sich am Schlaitenbach. Die Anlage, welche zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtet wurde, versorgte das Dorf Schlaiten erstmalig mit Strom. Heute ist es für die Versorgung des Wohn- und Wirtschaftsgebäudes der Familie Gantschnig zuständig. „Das Kraftwerk entsprach nicht mehr dem Stand der Technik. Uns war es aber ein großes Anliegen die Anlage zu erhalten, zumal sie als erste Stromversorgung der Ortschaft ein kulturelles Erbe darstellt. Deshalb haben wir die Beratungsförderung des Landes Tirol in Anspruch genommen und haben uns 2011 das erste Mal mit dem Team der Wasser Tirol getroffen“, erklärt Anlagenbetreiber Gantschnig.

Umbau in diesem Jahr
„Wir mussten bei der Planung zur Optimierung der Anlage verschiedene Herausforderungen von Seiten der Behörde bewältigen. Unter anderem wurde eine Erhöhung der Pflichtwasserabgabe gefordert und es mussten Gutachten zur Limnologie und zum Fischbestand erstellt werden. Doch im Oktober 2015 war es dann soweit und der Bewilligungsbescheid wurde ausgestellt“, zeigt sich DI Rupert Ebenbichler sichtlich erleichtert. Der Umbau der Anlage ist nach Vorliegen einer Zusage der Ökostromförderung geplant.

 

 Medienberichte

200.000 Euro für die Kleinwasserkraft (Tiroler Tageszeitung 21.05.2016)

Strom für 550 Haushalte aus Kleinwasserkraft (Dolomitenstadt.at 20.05.2016)

Sauberer Strom für 550 Haushalte (meinbezirk.at 20.05.2016)

Sauberer Strom für 550 Haushalte (Land Tirol 20.05.2016)

 

Anlagenbetreiber Erwin Lukasser, LHStv. Ingrid Felipe, LHStv. Josef Geisler und DI Rupert Ebenbichler bei der Besichtigung des revitalisierten Kleinwasserkraftwerks in Assling

Der Maschinenraum des Kleinwasserkraftwerks am Kristeinbach

KWK-Besitzer Lukasser führt DI Rupert Ebenbichler und LHSTv. Geisler durch seine Anlage

LHStv. Ingrid Felipe, LHStv. Josef Geisler und DI Rupert Ebenbichler bei der Familie Gantschnig in Schlaiten