Tiefenbohrung St. Jakob

Im Jahr 2004 wurde mit einer Tiefbohrung am Areal der Schwefelquellen in St. Jakob gestartet. Man erhoffte sich durch die Bohrungen den Fund von Heilwasser. In ca. 2.000 Meter Tiefe stieß man dann tatsächlich auf Wasser. Nach den ersten Untersuchungen war bereits klar, dass man hier etwas ganz besonderes gefunden hatte.

Heil- und Thermalwasserbescheid

Wie im Heil- und Thermalwasserbescheid von 2011 bestätigt ist das Wasser eine "Natrium-Chlorid-Sole-Therme" mit einer sehr hohen Konzentration von gelösten Mineralstoffen. Aktuelle Untersuchungsergebnisse ergeben einen Wert von etwa 33.000 mg gelöster Feststoffe pro Liter Heilwasser (Anm.: Laut gesetzlicher Bestimmung werden 1.000 mg gelöster Feststoffe pro Liter benötigt um als Heilwasser deklariert zu werden). Laut Bescheid kann das Wasser bei Hautkrankheiten wie Schuppenflechte, unreiner Haut, Neurodermitis und Akne genau so eingesetzt werden wie bei akuten und chronischen Erkrankungen der Atemwege.

Mythosleitbild "Das Erbe der Schnabelmenschen"

Mithilfe von  Tiefeninterviews mit ausgewählten Deferegger Bewohnern sowie unter Einbezug vorhandener bedeutsamer Ressourcen, einschneidender historischer Ereignisse, Eigenarten, Schwächen und Stärken der Gemeinde wurde durch den Pädagogen und Psychologen Christian Stefaner im Jahr 2008 der literarische Mythos „Das Erbe der Schnabelmenschen - von den mythischen Schätzen des Defereggentales“ entwickelt.  Dieser soll dazu anregen, sich mit den eigenen Wurzeln zu identifizieren, zu einem authentischen und ehrlichen Schwerpunkt der Gemeinden zu finden und ansprechende, werbende Kraft nach außen zu entwickeln.

Gestaltung des Bohrplatzes

Im Rahmen eines EU-geförderten LEADER-Projektes wurde im Jahr 2012 am Bohrplatz des Deferegger Heilwassers ein Brunnen gebaut. Gestaltet wurde dieser vom Virgener Künstler Michael Lang. Er nahm dabei das Mythosleitbild als Grundlage und verbildlichte das darin vorkommende "Pfauenauge", mit welchem es den Defereggern möglich war in die weite Welt hinauszublicken, in Form eines Trinkbrunnens. Neben dem Brunnen wurde auch noch das Areal rund um den ehemaligen Bohrplatz von Künstlern aus Nord- und Osttirol während zwei Land-Art Symposien gestaltet. Mit natürlichen Materialien, welche sie in der Umgebung fanden, stellten sie Szenen und Figuren aus dem Mythosleitbild dar. Diese wurden dann entlang des Rundwanderweges "Zum Erbe der Schnabelmenschen" positioniert.

Errichtung des Abfüllgebäudes mit Sironahöhle

Ein Jahr darauf war es wieder der Künstler Michael Lang der das Abfüllgebäude entwarf und schließlich auch verwirklichte. Das kunstvoll im Zuge eines LEADER-Projektes gestaltete Gebäude steht nun in Symbiose mit dem Brunnen auf dem ehemaligen Bohrplatz und macht diesen zu einem besonderen Erlebnisort. Besucher können im Brunnen kneippen, sich auf den Holzliegen ausruhen oder eine Führung durch die „Sironahöhle“ machen, wo sie erfahren, wie das Deferegger Heil- und Thermalwasser von mehreren hunderttausend Jahren entstanden ist und wie es nun zu Tage gefördert wird.

Anwendungsbeobachtung in der täglichen Praxis

Der in St. Jakob ansässige praktische Arzt Dr. Ottokar Widemair testete auf Grundlage des Heil- und Thermalwasserbescheids von 2011, das Wasser an seinen PatientInnen und konnte sensationelle Erfolge verbuchen. „Die jahrelange Anwendung in meiner Ordination und die therapeutischen Erfolge mit dem Deferegger Heilwasser haben mich zunehmend von dessen Einzigartigkeit und Wirkung überzeugt. Es bringt Heilung, Kraft, Entspannung und Regeneration auf natürlichem Wege", erklärt Dr. Widemair.

Anwendungsbeobachtung Heilwasser als Badezusatz

In Kooperation mit dem Land Tirol, der Deferegger Heil- und Thermalwasser-GmbH, der Wasser Tirol und den Medizinern Dr. Ottokar Widemair und Prof. Dr. Peter Lechleitern wurde eine Untersuchungsreihe gestartet, die den roborierenden Effekt des Deferegger Heilwassers erforschen sollte. Dabei unterzogen sich die Probanden einer 10-tägigen Bäderkur und wurden anfänglich und nach Abschluss der Bäderreihe detailliert untersucht. Die ersten Ergebnisse wurden nun ausgewertet und sind sehr vielversprechend. So war zum Beispiel der durchschnittliche Blutdruck der Probanden bei den Abschlussuntersuchungen niedriger als bei den Eingangsuntersuchungen, die Gefäßelastizität verbesserte sich und der Erholungseffekt im Schlaf war viel höher als vor der Bäderkur.

Tiefbohrung St. Jakob 2004

Trinkbrunnen "Pfauenauge"

Künstler Michael Lang erschafft einen Schnabelmenschen aus Stein

Anwendungsbeobachtung des Heilwassers als Badezusatz