EnergieBgm. Dr. Andreas Köll, Obmann des Planungsverbands 34, erläutert die Ziele der acht Gemeinden des Planungsverbands mit vorliegendem Projekt, unabhängig und systematisch die erneuerbaren Energieressourcen, über die die Region verfügt, und deren Potenziale zu ermitteln. Dieser gesamthafte Ansatz umfasst alle erneuerbaren heimischen Ressourcen Wasserkraft, Umweltwärme (Grundwasserkörper und Erdwärme), Sonne, Biomasse sowie Wind und vernachlässigt somit keine. „Das Ressourcenbewirtschaftungskonzept bildet DIE BASIS, um konkrete und für die Erreichung der Tiroler Energieziele notwendige Umsetzungsmaßnahmen abzuleiten. Die Erstellung des Ressourcenbewirtschaftungsprogrammes war uns eine Herzensangelegenheit.“
LH-Stv. ÖR Josef Geisler: „Seit 2005 konnten wir in Tirol den Endenergiebedarf für Wärme, Strom und Mobilität um 3,6 % senken. Gleichzeitig sind das Bruttoregionalprodukt um 30 % und die Bevölkerung um 4 % gewachsen. Trotz dieses energie- und klimapolitischen Erfolges werden jährlich um mehr als zwei Milliarden Euro CO2-behaftete Energieträger importiert. Damit wird die Tiroler Handelsbilanz belastet und das Treibhausproblem verstärkt. Um die energiepolitischen Ziele des Landes Tirol - die auf Vorgaben und Zielen der EU sowie des Bundes basieren - zu erreichen, ist innerhalb der nächsten Generation der grundlegende Umbau des Energiesystems notwendig. Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2050 den Endenergieeinsatz gegenüber heute zu halbieren und den Energiebedarf weitestgehend durch erneuerbare Energien zu decken“
Da die Maßnahmen zur Erreichung der Energieziele Tirols in den Gemeinden umgesetzt werden müssen, ist die Bestandsanalyse der Ressourcenbewirtschaftungsprogramme mit den ausgearbeiteten energiestrategischen Ansätzen auf lokaler Ebene für uns unverzichtbar. „Ich freue mich, dass der Planungsverband erkannt hat, dass es zur Ableitung wirksamer Maßnahmen einer robusten, belastbaren und systematisch herbeigeführten Analyse bedarf, die in bewährter Weise von der Wasser Tirol begleitet und gesteuert wurde. Für das objektive Herangehen und das an den Tag gelegte Engagement darf ich alle Beteiligten beglückwünschen.“
DI Rupert Ebenbichler, GF der Wasser Tirol – Wasserdienstleistungs-GmbH, berichtet: "Die Untersuchung der in den Gemeinden vorhandenen heimischen Ressourcen hat gezeigt, dass die Energieressourcen im Planungsverbandsgebiet grundsätzlich ausreichen, im Jahressaldo den gesamten Energiebedarf mit Erneuerbaren Energieträgern zu decken. Besonders hervorzuheben sind dabei die Potenziale Umweltwärme, Wasserkraft und Photovoltaik / Solarthermie. Allein der Umstieg auf Umweltwärme könnte einen großen Teil des Wärmebedarfs der Gemeinden decken. Das möglicherweise nutzbare Wasserkraftpotenzial im Verbandsgebiet wird auf rund 175 GWh/a geschätzt. Daneben zeigt sich ebenfalls noch ein nicht ausgeschöpftes Potenzial für die Nutzung der Sonnenenergie in Form von Solarthermie und Photovoltaik. Ein weiteres großes Potenzial liegt in der günstigen Ausrichtung vieler Dachflächen, die sich somit zur Nutzung mittels Photovoltaik- und / oder Solarthermie-Anlagen eignen"
Bgm. Ing. Dietmar Ruggenthaler, GF des Planungsverbands 34, freut sich mit den Bürgermeistern der beteiligten Gemeinden über die Ergebnisse des vorliegenden Konzepts. Das Ressourcenbewirtschaftungsprogramm der Wasser Tirol bestätigt uns, dass wir im Planungsverbandsgebiet genügend eigene Ressourcen besitzen, um uns in Zukunft selbst mit Strom und Wärme versorgen zu können. Das freut uns sehr. Damit liegt es an uns allen, unseren Weg hin zur Energieautonomie noch konkreter zu verfolgen. Als konkrete Umsetzungsmaßnahmen kommen für uns nun nicht mehr nur der Ausbau der Wasserkraft in Frage, sondern ebenso wichtig ist für uns, die Potenziale, die in unseren Grundwasserkörpern und der Erdwärme stecken sowie diejenigen der Sonne forciert und mit Bedacht zu nutzen. Das Ressourcenbewirtschaftungskonzept hat gezeigt, dass nur ein ausgewogener Mix der Nutzung vieler Ressourcen zum Ziel führen wird.
Medienberichte
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